Der Finnische Deutschlehrerverband lud in Zusammenarbeit mit dem Verband der Finnisch-Deutschen Vereine am 7.10.2017 zu einer Messeveranstaltung in die Deutsche Schule in Helsinki. Nach der Mittagspause ging der Nachmittag mit einem üppigen Workshopangebot für die Deutschlehrenden weiter.
Der Messeteil am Vormittag bot für alle an der deutschen Sprache und den deutschsprachigen Ländern Interessierten ein reichhaltiges Programm. Man konnte sich mit den deutsch-finnischen Organisationen und Akteuren vertraut machen, sich vernetzen, informieren und alten Bekannten über den Weg laufen. Vertreten waren die Botschaften Deutschlands, Österreichs und der Schweiz, die Deutsche Bibliothek Helsinki, die Deutsche Gemeinde, diverse Schulbuchverlage, das Goethe-Institut, die Aue-Stiftung, das Germanistische Institut der Universität Helsinki, der Finnland-Österreich Verein, sowie natürlich die Organisatoren selbst. Professor emeritus Seppo Hentilä von der Universität Helsinki stellte sein im vergangenen Jahr beim Verlag Siltala erschienenes Buch Saksalainen Suomi 1918 (*Das deutsche Finnland 1918) vor und konnte als anerkannter Deutschlandexperte im Verlauf des Vormittages Fragen zur deutschen Geschichte und den deutsch-finnischen Beziehungen beantworten. Auch die Finnische Schulverwaltung Opetushallitus, sowie der Dachverband der Sprachlehrenden in Finnland SUKOL waren vertreten und betonten in kurzen Ansprachen an das Publikum die nicht zu unterschätzende Bedeutung einer vielfältigen Sprachkompetenz.
Die Veranstaltung stieß auf reges Interesse und konnte mit an die hundert Besuchern die Erwartungen der Organisatorinnen weit übertreffen. Von Seiten der Besucher wurde mit positiven Rückmeldungen nicht gespart. Besonders gelobt wurde die lockere Atmosphäre, in der das Gros der deutsch-finnischen Akteure zusammengefunden hat. Die Besucher konnten sich am Ende des Tages mit Tüten voller Informationsmaterial und einem ordentlichen Paket Inspiration auf den Heimweg machen. Die Lehrkräfte freuten sich besonders über die seltene Gelegenheit mit Muttersprachlern in Kontakt zu kommen. Die Vorstandsvorsitzenden Luise Liefländer-Leskinen des Verbandes der Finnisch-Deutschen Vereine und Kirsi Aaltonen-Kiianmies vom Finnischen Deutschlehrerverband waren sich einig, dass die Deutschmesse wohl nicht die Letzte ihrer Art gewesen sein wird. Auch die Leute hinter den Messeständen konnten am Ende des Tages zufrieden auf ihre leergeräumten Tische blicken.
Der Morgen fand seinen atmosphärischen Ausklang mit deutschen Schlagern aus den 20er Jahren. Der charmante Auftritt von Michael Möbius, der sich selbst am Piano begleitete, schuf einen entspannten Übergang in die Mittagspause und ließ für eine halbe Stunde den Geist der Goldenden Zwanziger aufleben.
Nach der Mittagspause teilten sich etwa 70 Deutschlehrende in zahlreiche Workshops auf. U.a. stellte Ulrike Eichstädt vom Goethe-Institut ihren DaF-Koffer voller Material für den Deutschunterricht vor, der in mehrfacher Ausführung im Goethe-Institut in Helsinki zur Ausleihe bereit steht. Arja Rinnekangas vom Verlag LURRA Editions, der auch einige deutschsprachige Autoren im Programm hat, präsentierte Ideen für einen Sprachunterricht mit Belletristik im Fokus. Antti Piiroinen von der Schulverwaltung machte die Workshopteilnehmer mit eTwinning vertraut – ein Projekt der Europäischen Kommission, das die verstärkte internationale Zusammenarbeit zwischen Schulen in ganz Europa zum Ziel hat.
Sowohl der Messeteil als auch der musikalische Beitrag, das Mittagessen und die Fortbildung am Nachmittag konnten kostenlos angeboten werden, was ohne Unterstützung nicht möglich gewesen wäre. Wir danken ganz herzlich allen Besuchern und Ausstellern, der Aue-Stiftung, dem Verlag Otava und der Deutschen Schule für die freundliche Unterstützung, sowie dem Verband der Finnisch-Deutschen Vereine für die Zusammenarbeit!